08.04.2024

Geplant für spätestens 2022, beeilt sich Telefónica nun mit der UMTS-Abschaltung.

Telefónica Deutschland wird 3G bis Ende 2021 abschalten. Dies gab das Unternehmen am 18. November 2020 bekannt (zur Telefonica Mitteilung). Das Frequenzspektrum bei 2.100 MHz soll nur für die Standards 4G und 5G genutzt werden. Damit hat der Mobilfunknetzbetreiber das System mehr als ein Jahr früher als geplant abgeschaltet. „Unsere Pläne sehen eine schrittweise Neuzuweisung der 3G-Frequenzen, die für effizientere Technologien wie LTE verwendet werden, bis spätestens 2022 vor“, sagte das Unternehmen im Mai 2020.
Die Techniker des O2-Netzes werden die ersten Standorte mit 3G-Technologie bis Ende 2020 auf 4G umstellen, während 3G und 4G an den anderen Standorten vorerst noch parallel genutzt werden können. Die Mehrzahl der Umstellungen an den derzeit rund 18.000 Standorten mit 3G-Technologie wird dann in der zweiten Hälfte des Jahres 2021 erfolgen.

Nach Angaben des Unternehmens werden 2016 noch rund 60 Prozent der Daten im O2-Netz über das ältere 3G-Netz fließen, derzeit sind es bereits über 90 Prozent der Daten über 4G.

Telefónica: Höhere Datenrate bei gleichem Frequenzbereich

„Wenn wir eine Bandbreite von 10 MHz nutzen, werden unsere O2-Kunden im 3G-Netz mit maximal 42,2 Mbit/s surfen, im 4G-Netz jedoch bereits mit bis zu 75 Mbit/s. Mit 4G erreichen wir also rund 75 Prozent mehr Leistung als mit 3G bei gleichem Spektrum“. Darüber hinaus kann der Netzbetreiber verschiedene Frequenzbänder und Bandbreiten im 4G-Netz kombinieren, um Datenraten von bis zu 225 Mbit/s anzubieten. Carrier-Aggregation gibt es bei 3G nicht.

„Im ersten Schritt schalten die Techniker 3G am Standort ab. Wenn der mobile Standort bereits über eine 4G-fähige Technik verfügt, können wir kurz darauf 4G über das 2.100-MHz-Band einschalten. An den meisten Standorten nutzen wir sowieso schon 4G – über 800 MHz, 1.800 MHz oder 2.600 MHz. In diesen Fällen fügen wir zusätzliche 4G-Bandbreite über 2.100 MHz hinzu“, erklärte Rao. Wenn ein Standort noch nicht über die notwendige Technologie verfügt, muss die Hardware ersetzt werden.

Während Telefónica in den Städten 5G ausbaut und dabei hauptsächlich die 3,6-GHz-Frequenzen nutzt, wird an Land das Dynamic Spectrum Sharing (DSS) eingesetzt, das 4G und 5G kombiniert. „Ob wir die 2.100 MHz-Frequenzen ausschließlich für 4G oder auch für eine 4G/5G-Kombination nutzen, werden wir rechtzeitig im Voraus bekannt geben“, erklärte Rao. Als Basisnetz für Mobiltelefonie, SMS und einfache M2M-Lösungen wird 2G auch in den kommenden Jahren die Grundversorgung sichern.

Bereits zum 30. Juni 2021 wird das 3G-Netz der Deutschen Telekom abgeschaltet. Allerdings baut die Deutsche Telekom bereits heute bundesweit Kapazitäten im 3G-Netz ab. Auch Vodafone Deutschland wird sein 3G-Netz im Sommer 2021 komplett abschalten. Zwei Drittel des UMTS-Spektrums sind bereits anderweitig vergeben

 

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